Projekt 12: Unser Faller-Car-System
	b) Fahrzeuge steuern
        
      
    
      
	Dieser Beitrag hat neben der Hauptseite und dieser Seite vier weitere:
	a) Fahrzeugen sinnvolle Fahrtrouten zuweisen
	c) Fahrzeuge in sicherem Abstand hintereinander her fahren lassen
	d) Fahrzeuge selber bauen
	e) Fahrzeuge automatisch auf der Anlage nachladen
	
	Zu diesem Projekt wurden wir angeregt durch ein neues Vereinsmitglied, das eine Infrarot-Steuerung für die kleinen 
	Autos plante. Leider ist der Kollege ganz plötzlich verstorben und hat all sein Wissen mitgenommen. Dies war
	schon in 2010.
	Wir mußten damals also wieder bei Null anfangen und hatten nichts als diese gute Idee. Diese wurde, da sehr
	aufwendig, immer wieder nebenher bearbeitet und ist daher sehr lange bei uns 'gereift'.
	
	
 
	Sehr viel Theorie, und warum wir das so machen und nicht anders
	
      
      
	Und noch ein wichtiger Grund für den Eigenbau:
      
      
	Das käufliche System erfordert in den Fahrzeugen eine Versorgungsspannung von 3,6 Volt, bedingt durch die dort 
	verwendeten Microcontroller. Damit hätten wir auf unserer Anlage neben den Fahrzeugen mit 2,4 Volt und den 
	'Einzellern' eine dritte Versorgungsspannung mit der Folge eines Chaos bei den Ladegeräten; ganz abgesehen von 
	den Platzproblemen in kleinen Fahrzeugen. Wir wären also gezwungen, in unsere Ladestationen eine dritte
	Schaltstufe einzubauen, nur um mit dieser die geforderte Spannung beim Laden zur Verfügung zu stellen.
	Weiterhin: da die zu verwendenden Akkus entweder 3-Zeller oder LiPo-Akkus sein müßten, ergibt
	sich bei kleinen Autos entweder ein Platzproblem oder eine gefährliche Sache, denn nicht jeder sollte mit
	LiPo-Akkus umgehen dürfen (Brandgefahr). Und - die LiPos erfordern eine komplett andere Lade-Strategie, so
	daß auch  hier ein völlig neues Konzept ausgedacht werden müßte.
	Dann doch lieber alles selber entwerfen, so daß "alles aus einem Guß" ist.
	Inzwischen sind wir ja einen Schritt weiter: durch das
	IC TPS61221
	erhalten wir an unseren Elektroniken immer 3,3 Volt, egal, ob wir eine oder 2 Akku-Zellen zur Verfügung haben.
	Wir haben vor, im Stadtbereich nur sehr wenige LKW fahren zu lassen. Das hohe Ziel ist es, einen VW-Käfer zu
	automatisieren. Mit ziemlicher Sicherheit wird uns das nicht gelingen, aber ein Opel Rekord sollte es schon sein. Da
	können wir schon aus Platzgründen keine vorgefertigten Fremd-Fabrikate einbauen. Unser Bulli, der ja noch
	"eine Nummer größer" ist, beweist es.
	
	Wir sind uns durchaus bewußt, daß unser System nicht kompatibel zu anderen Systemen ist. Wir können 
	uns aber auch kein Szenario vorstellen, in dem ein Fremder sein umgerüstetes FCS-DCC-Fahrzeug bei uns laufen 
	lassen wollte und umgekehrt.
	
      
      
	Was aber leider überall verschwiegen wird: Das käufliche und auch unser System übermitteln nur
	Befehle in die Fahrzeuge. Wann und wo und bei welcher Gelegenheit ein
	Fahrzeug welchen Befehl erhalten soll - mit dieser Planung steht der Anwender allein auf weiter Flur!
	
      
      
	Eine gute Hilfe hierzu ist bei
	H. Dankwardt
	zu finden.
	
	Es ist also mit der Befehlsübertragung bei weitem nicht getan! Jeder Anwender ist gehalten, eine wie auch 
	immer geartete Organisations-Logik aufzubauen, die entscheiden kann, welcher Befehl wann gesendet werden soll.
	Im allereinfachsten Fall könnte dies ein Relais-Kontakt sein, der bei einer von Hand gestellten Weiche z.B. den 
	Befehl 'Blinker rechts ein' übermittelt. Hinter dieser Weiche muß dann natürlich ein weiterer 
	Befehl namens 'Blinker aus' gesendet werden. Oder an einer Ampel müßte ein Kontakt eingebaut werden, 
	der bei Rot den Befehl 'Stop' schaltet.
	
	Wir hatten vor Ur-Zeiten eine 
	einfache Faller-Car-Steuerung
	entwickelt, die leider (oder auch nicht) nie aus dem Versuchsstadium herausgekommen ist. Ein paar Teile hiervon 
	werden wir wohl verwenden können, z.B. zur Koordinierung des Verkehrsflusses; also für die 'Verteilung 
	der Befehle'.
	Unser System soll unterscheiden können zwischen den einzelnen Fahrzeugarten wie oben schon beschrieben. Dazu 
	haben wir an den einzelnen Fahrzeugen Sender angebracht, die an Empfänger am Straßenrand
	signalisieren, was für ein Typ Fahrzeug gerade vorbeifährt. So könnte ein 'Bus' über eine
	Weiche in eine Parkbucht geleitet werden und dort anhalten; aber eben kein anderes Fahrzeug! All dies haben wir bei
	sinnvolle Fahrtrouten
	schon beschrieben.
	
      
      
	Wie weit sind wir?
      
      
	
	Von den urzeitlich anmutenden Zuständen (s. Bild rechts) haben wir uns schon mächtig entfernt. Aber
	steuern können wir immer noch nicht. Das liegt auch an den Prioritäten, die wir uns gesetzt haben: erst
	die Fahrzeugerkennung.
	Der Befehlsgenerator ist schon seit Jahren fertig. Die Übertragung per Infrarot klappt ebenfalls bis zu einer 
	Entfernung von ca. 17 cm. Das reicht völlig aus. Ganz im Gegenteil: eine höhere Reichweite würde 
	auch weiter entfernte Fahrzeuge beeinflussen. Und gerade das wollen wir vermeiden!
	Der Decoder 'versteht' inzwischen alle Befehle und reagiert auch richtig, indem er Lampen und Motor ansteuert.
	
      
      
	Was muß noch getan werden?
      
      
	Was noch fehlt, ist die Abstandssteuerung. Problematisch sind die LEDs, die hinten in die Fahrzeuge eingebaut werden 
	müssen, um den Nachfolger zu informieren. Diese LEDs müssen sehr breit strahlen, damit sie auch in Kurven 
	erkannt werden. Hierbei ist aber deren Helligkeit nicht ausreichend. An einem Kompromiß wird noch heftigst 
	geknobelt. Wir werden höchstwahrscheinlich einen deutlich erhöhten Stromverbrauch in Kauf nehmen. Da wir
	aber eine
	Akku-leer-Erkennung
	eingebaut haben, und diverse Ladestationen an der Straße vorhanden sein werden, wird dies wohl nicht
	problematisch werden.
	Die Straßen müssen für die neuen Erfordernisse umgebaut werden: ein Team arbeitet an der 
	Streckenführung und wird die Infrarot-LEDs einbauen, die die Fahrzeuge steuern.
	Jedes Fahrzeug wird zwei Platinen erhalten: einen Sender, der treudoof nichts weiter tut als die Fahrzeugkennung
	abzustrahlen, und einen Decoder, der die Steuerbefehle von der Straße empfängt.
	
	Ideen haben wir noch genug!
	Zum Beispiel die einer Drehzahl-Regelung der Motoren, damit sie auch sicher langsam fahren können.
	Wer das einmal gesehen hat: "das will ich auch!"
	Ein 
	Testsystem
	zur Drehzahlregelung läuft zufriedenstellend. Nun muß "nur noch" die dortige Software in die
	Steuerung implementiert werden.
	
	
	An der Platine für den Fahrzeug-Decoder wird fleißig 'geändert'. Wegen des geringen Platzes werden
	wir zwei Größen bauen, eine für LKW und eine für Kleinfahrzeuge. Die letztere werden wir
	fertigen lassen. Für Insider: Bauteile mit Abmessungen 0402, SC-70 oder QFN-16 sind nicht mehr so einfach zu
	handhaben. Dazu braucht man Profis. Die derzeit geplante kleine Platine ist nur 14 x 8 mm groß, 2-seitig
	bestückt. Im Bild links ein Prototyp, viel zu dick, noch unbestückt. Den haben wir vorab fertigen lassen,
	nur um zu sehen, ob es überhaupt möglich ist, so etwas passend zu bauen. Er liegt, zum
	Größenvergleich, auf dem freien Platz in unserem Bulli. Das sieht recht gut aus.. Scheint's wird der
	Bulli dann aber ohne Fahrer unterwegs sein müssen ...
	
      
      
	Wir freuen uns ...
      
      
	... daß inzwischen auch beim kommerziellen DCC-System eine Spannungsversorgung mit nur 1,2 Volt möglich
	ist. Ob dort wohl auch ein TPS61221 eingesetzt worden ist??
	
	ganz zum Anfang
	
      
    
      
	Für weitere Fragen stehen gern zur Verfügung:
	- der MEC; Besichtigung und Fachsimpelei z.B. an unseren "Club-Abenden"
	- der Autor: Hans Peter Kastner
	
      
    
      
	Version vom: 20.10.2022; erstellt am: 20.04.2020
	
	Copyright © 2020 - 2022 by Modelleisenbahnclub Castrop-Rauxel 1987 e.V.